
Die Greifswalder Delegation in New York © Ben Griebel
Greifswalder Studierende simulieren die Vereinten Nationen in New York
Im April ging es für eine Delegation von 24 Greifswalder Studierenden dahin, wo sonst die Weltpolitiker*innen zusammenkommen: nach New York City. Mit Greifswald Model United Nations (GreiMUN) nahmen sie zusammen mit Tausenden weiteren Studierenden aus aller Welt an der National Model United Nations Konferenz (NMUN) teil. Der Weg in die Stadt, in der die Häuser in den Himmel wachsen, war voller Arbeit und vieler neuer Erfahrungen.
Es gibt diese Augenblicke im Leben, da weiß man noch während genau diesem Moment: Daran werde ich mich noch mein Leben lang erinnern können. Ein Donnerstag im frühen April war für 5000 junge Menschen definitiv einer dieser Augenblicke. Mit staunenden Augen und ungläubigen Blicken schauen sie sich in der UN-Generalversammlung um. Dort, wo sonst die Präsidenten, Könige und Herrscher aller Länder über die Ausrichtung der internationalen Politik diskutieren, saßen diese jungen Menschen nun. Mittendrin: 24 Studierende aus Greifswald, die sich in dieser Abschlusszeremonie der NMUN am Ende eines langen Weges sahen.

Die NMUN ist die weltweit größte UN-Simulation für Hochschulstudierende. Die Konferenz bietet Studierenden die Möglichkeit, sich in der Rolle von Diplomaten bei UN-Verhandlungen zu engagieren. Jede Universität vertritt dabei ein ihr zugewiesenes Land und muss versuchen, die Sichtweise ihres Landes bei den Verhandlungen durchzusetzen. Dabei geht es um die gleichen Probleme wie bei der echten UN: Krieg, Hunger oder den Klimawandel.
Schwere Aufgabe für Greifswalder Delegation: Iran und Mali repräsentieren
Die Greifswalder Delegation vertrat in diesem Jahr die Länder Iran und Mali. Eine schwere Aufgabe, denn besonders der Iran vertritt bekanntlich Werte, die mit den privaten Werten der meisten Studierenden wohl nicht übereinstimmen dürften. Trotzdem meisterten alle Teilnehmenden die fünf Tage andauernde Konferenz mit Bravour. Sie verhandelten, gaben Reden vor großem Publikum und arbeiteten an manchen Tagen von 9 bis 22 Uhr. Der Kontakt mit jungen Menschen aus aller Welt sowie die einzigartige Atmosphäre im Konferenzhotel im Herzen von Manhattan machten die Anstrengungen jedoch mehr als wett. Auch ein Besuch der UN-Vertretung Deutschlands sowie eine Führung durch die UN-Headquarters standen auf dem Programm der Greifswalder Delegation.
Die Konferenz besteht aus zwei Teilen: In der formal session werden Reden gehalten, in der informal session wird verhandelt und an den Resolutionen gearbeitet. © Simon Fortmann
Damit das Team all das meistern konnte, begann die Vorbereitung schon ein halbes Jahr zuvor. Beim universitätsnahen Verein GreiMUN lernten sie in wöchentlichen Seminaren die Arbeit der UN, die Prinzipien der Diplomatie sowie das Reden vor großem Publikum. Zusätzlich gab es an zwei Wochenenden Probe-Konferenzen, unter anderem mit der Universität aus Kiel.
Am Ende zahlte sich diese freiwillige Anstrengung neben dem normalen Uni-Alltag aus. Mit der größten Greifswalder Delegation aller Zeiten konnte GreiMUN die Reise nach New York antreten. Auch in diesem Jahr konnte die Delegation sich über zwei sogenannte Position Paper Awards freuen. Dadurch wird die Vorbereitung auf die Konferenz von einzelnen Delegierten gewürdigt. Neben den fachlichen Erfahrungen und einer großartigen Zeit in den USA sind vor allem zahlreiche neue Freundschaften entstanden, die sicher bis zur nächsten NMUN-Konferenz in New York halten.

Greifswald Model United Nations e. V. ist ein universitätsnaher Verein von Greifswalder Studierenden mit dem Ziel, das Verständnis für die Arbeit der Vereinten Nationen und das Interesse an internationalen Beziehungen zu fördern. Wer Lust hat, bei GreiMUN mitzumachen und auch eines Tages als „Nachwuchsdiplomat“ nach New York zu fliegen, kann ab dem nächsten Wintersemester zum neuen Seminar kommen oder dem Verein schon jetzt auf Instagram (@greimun_ev) eine Nachricht senden. Wir freuen uns auf euch!
Text: Simon Fortmann