Anlass für die Kampagne waren rassistische Übergriffe auf einen Studierenden der Universität, Jada Ladu, der diese im Herbst 2023 öffentlich machte und auch auf dem Greifswalder Marktplatz schilderte. In kurzen moderierten Wortbeiträgen berichteten weitere Betroffene von ihren zunehmenden Rassismuserfahrungen im Alltag, von ihren Sorgen und Ängsten. Neben ihnen kamen Vertreter*innen aus Kultur, Wissenschaft, Krankenversorgung, Tourismus und Wirtschaft zu Wort, deren übergreifende Aussage lautete: „Rassismus ist völlig inakzeptabel.“ Sie alle stellten anschaulich dar, dass Kultur, Forschung, Gastronomie, Krankenversorgung und viele weitere Bereiche in dieser Stadt und Region nicht ohne Menschen aus anderen Ländern funktionieren.
Die Bündnispartner*innen wollen nicht zulassen, dass rassistische Vorfälle alltäglich und akzeptiert werden, Greifswald und die gesamte Region sollen für Toleranz, Respekt und Weltoffenheit stehen. „Als Biologin weiß ich, je vielfältiger ein Ökosystem ist, desto gesünder, stressresilienter und anpassungsfähiger ist es – das gilt auch für das Ökosystem unserer Stadt: Auch wir wollen zukunftsfähig und krisenfest sein und sollten uns daher über jede*n Mitbürger*in mit unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe oder kulturellem Hintergrund freuen, sie respektvoll behandeln und herzlich willkommen heißen. Ich freue mich, dass heute 1.300 Menschen gekommen sind, die das genauso sehen“, so Prof. Dr. Katharina Riedel zur Eröffnung der Auftaktveranstaltung.
Die Veranstaltung auf dem Greifswalder Markt war ein erstes großes Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen und bildete den Auftakt einer Kampagne. So wird es während der internationalen Woche gegen Rassismus einen Vortrag mit Workshop geben. Mehrere Diskussionsabende im Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg werden vorbereitet. Weitere Informationen sind auf der Internetseite www.uni-greifswald.de/gesicht-zeigen zu finden.
Autor*innen Info
Jan Meßerschmidt ist Pressesprecher der Universität.