Forschung

Mit dem Heisenberg-Programm an die Unimedizin

Daria Antonenko und Alexander Teumer

Daria Antonenko und Alexander Teumer © Leonie Ratzsch, UMG

Daria Antonenko und Alexander Teumer starteten als Heisenberg-Pofessor*innen

Nicht unbekannt an der Unimedizin Greifswald, nun aber mit Professor*in-Titel: Daria Antonenko und Alexander Teumer. Die beiden haben sich erfolgreich für die sogenannte Heisenberg-Professur im Rahmen der Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft beworben.

Ein nicht ganz so einfacher Prozess. Denn bei dem Heisenberg-Programm handelt es sich um ein sehr kompetitives Verfahren. Weniger als 50 Prozent der gestellten Anträge werden gefördert. Von Fachgebiet zu Fachgebiet gebe es jedoch Unterschiede, wie Prof. Daria Antonenko erklärt: „In dem für mich zuständigen Fachgebiet gibt es eine Durchfallquote von 80 Prozent in der Antragsverteidigung“. Die gebürtige Ukrainerin machte ihr Diplom in Psychologie an der Uni Konstanz. Mehrere Jahre arbeitete sie an der Uni Lübeck und der Charité Berlin, bevor sie 2017 an die Unimedizin Greifswald kam. Anfang 2025 trat sie ihre Professur an der hiesigen Klinik und Poliklinik für Neurologie an und wird künftig im Fach „Neuromodulation kognitiver Funktionen“ unterrichten. „Die Heisenberg-Professur ermöglicht mir in den nächsten fünf Jahren eine unabhängige Arbeitsgruppe aufzubauen und an den Mechanismen, Effekten und der Individualisierung der Neuromodulation zu forschen“, erzählt sie.
An der Universitätsmedizin Greifswald schätze sie vor allem das interdisziplinäre Umfeld und die kurzen Wege. Das schaffe ihrer Meinung nach die bestmögliche Forschungsumgebung. „Persönlich bedeutet das für mich aber auch, dass ich mit meiner Familie in Greifswald bleiben kann.“ Und genau das ist das Prinzip der Heisenberg-Professur: Nach fünf Jahren Förderung verstetigt sich die Position als Langzeit-Professur. Dazu hat die Unimedizin Greifswald bereits ihre Zusage gegeben.

Die Lebenszeitverbeamtung und das Vorantreiben längerfristiger Forschungsprojekte ist auch für Prof. Alexander Teumer ein bedeutender Zugewinn. Der zweifache Familienvater blickt bereits auf eine 20 Jahre lange Forschungskarriere in Greifswald – mit Diplom in Mathematik und Promotion in Bioinformatik. Trotz Forschungsaufenthalten und einer Gastprofessur im Ausland blieb Teumer Greifswald stets treu. „Ein Schwerpunkt meiner wissenschaftlichen Arbeit besteht im Identifizieren genetischer Ursachen der Schilddrüsenfunktion und Schilddrüsenkrankheiten sowie deren Auswirkungen auf die Nierenfunktion, das Herz und die Hirnalterung“, erklärt er. Die Heisenberg-Professur hat er seit Anfang 2025 an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Fach „Genetische Epidemiologie“ inne.

„Damit haben es die ersten beiden Forschenden an der Unimedizin Greifswald geschafft, eine Heisenberg-Professur zu ergattern“, freut sich der Wissenschaftliche Vorstand Prof. Karlhans Endlich und gratuliert Daria Antonenko und Alexander Teumer für diese herausragende Leistung. Die Förderung habe ein hohes Standing in der Forschungscommunity. „Sie ist außerdem ein Verdienst unserer Medizinischen Fakultät“, wie Endlich betont, „denn Forscherinnen und Forscher können nur so exzellent werden, wenn sie genügend Rückenwind aus ihren Bereichen erfahren“.

Autorin: Katrin Kleedehn, UMG (1.9.2025). Der Artikel erschien zuerst in UMG-live 1/2025.

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