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Kurz vorgestellt: Prof. Dr. rer. nat. Andreas Schlundt

Professor für Biochemie Andreas Schlundt.

Foto: Portrait Prof. Dr. rer. nat. Andreas Schlundt, © Gina Heitmann

Kurz vorgestellt: Prof. Dr. rer. nat. Andreas Schlundt 

Seit 1. April 2024 hat Andreas Schlundt die Professur im Fach „Biochemie III“ an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Greifswald inne. Der studierte Biochemiker promovierte an der Freien Universität Berlin. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter forschte er unter anderem am Leibniz Institut für molekulare Pharmakologie Berlin, am Helmholtz Zentrum München und an der Technischen Universität München im Bereich strukturelle Biochemie. Seit Oktober 2018 war er Nachwuchsgruppenleiter an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main. Andreas Schlundt folgt auf Prof. Klaus Weisz, Leiter der Gruppe für Analytische Biochemie am Institut für Biochemie, der Ende März 2024 in den Ruhestand ging.

Was schätzen Sie besonders an Ihrer aktuellen Tätigkeit als Universitätsprofessor und Lehrstuhlinhaber an der Universität Greifswald?

Ich habe gerade erst begonnen, aber was schon enorm positiv auffällt sind die kurzen Wege und vergleichsweise schnellen administrativen Prozesse, die einem den Einstieg wirklich angenehm machen. Die angenehme Größe der Lehrveranstaltungen macht das Arbeiten per se erstmal viel stressfreier, als ich es vorher kannte. Ich fühle mich auch automatisch dichter an den Studierenden. Ich bin sehr gut aufgenommen worden und habe das Gefühl, es gibt z.B. bei uns im Institut ein gutes Miteinander unter den Kollegen. Ich komme jeden Morgen gern in mein Büro, und das ist ja auch als Professor nicht unbedingt immer selbstverständlich.

Wenn Sie die Möglichkeit hätten, mit Ihrem jüngeren Ich zu sprechen, was für einen Rat würden Sie ihm geben?

Ich würde ihm stark empfehlen, an der einen oder anderen Stelle entspannter zu bleiben und manchmal mehr Vertrauen in das eigene Tun zu haben. Auch darauf, dass sich schon immer ein guter Weg ergibt, ohne in der Karriere das Leben komplett zu vergessen oder gar zu ignorieren. Ein paar Entscheidungen würde ich mir selbst empfehlen, nochmal zu überdenken. Aber danach ist man immer schlauer…

Könnten Sie von einem besonders bemerkenswerten Ereignis während Ihrer Forschung berichten?

Forschung kann oft sehr zäh und eigentlich monoton sein im täglichen Laborleben. Tatsächlich erinnere mich deswegen gern an Momente, in denen mal so richtig was passiert ist und Durchbrüche im Projekt entstanden. Das ist für Außenstehende oft gar nicht nachvollziehbar vielleicht, aber für einen selbst können dies sehr besondere Tage bleiben. Ansonsten erinnere mich, wie ich als später Doktorand meinen ersten Vortrag auf einer großen internationalen Konferenz halten durfte, natürlich mit viel Aufregung verbunden. Als ich danach an meinen Platz im Saal zurückkehrte, merkte ich, dass ich die ganze Zeit neben einem Nobelpreisträger gesessen hatte, der einem dann plötzlich sagt, wie interessant das Thema sei und wie spannend die Daten. In so einem Moment kommt einem das Leben schon surreal vor, und gleichzeitig war ich extrem stolz damals. Auch dafür kann sich die viele Arbeit also lohnen.

Wie integrieren Sie Ihre Forschung in Ihre Lehre?

Als Strukturbiologe versuche ich den Studierenden, da wo möglich, molekulare Zusammenhänge tatsächlich anhand von existenten Strukturmodellen zu zeigen, also auch in die Vorlesung zu integrieren. Das schafft ein Gefühl von Dimensionen und Raum für das für uns eigentlich Unsichtbare und hilft enorm für das Verstehen komplexer Sachverhalte. Zudem lasse ich keine Chance ungenutzt die eigene Forschung zu erwähnen, wo es sich anbietet, vor allem für die von uns genutzten Methoden. In unserem demnächst stattfindenden Praktikum wird auch tatsächlich echte Forschung integriert, d.h. es werden teilweise Experimente gemacht, deren Ausgang wir selber noch gar nicht kennen. Und selbstverständlich ist jede Abschlussarbeit immer komplett neue Forschung.

Gibt es eine Freizeitbeschäftigung, der Sie hier in Greifswald gerne nachgehen?

Ich bin noch nicht lange hier und aktuell nimmt der berufliche Start sehr viel Lebenszeit in Anspruch. Aber die unmittelbare Nähe zur Natur ist für mich in der Form absolutes Neuland und die werde ich nutzen, was z.B. Aktivitäten und Sport im Freien anbelangt. Gerade jetzt, wo der Sommer kommt. Vielleicht gelingt nach vielen Jahren eine Rückkehr zurück ins Ruderboot… Im Theater bzw. der Oper, aber auch der Bachwoche, wird man mich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch häufiger antreffen demnächst. 

Die Grafik zeigt das Logo: Campus 1456

Autor*innen Info

Lara Frese ist eine studentische Hilfskraft der Universität Greifswald.

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