Campusleben

Die Gender Trouble AG

Auf dem Markt der Möglichkeiten, © privat

Von Lara Frese

Für Gleichberechtigung und Akzeptanz an der Uni Greifswald

In einer sich verändernden Welt, in der sich in den letzten Jahren eine immer größer werdende Debatte um Geschlechteridentität entwickelt hat, ist es wichtig, Raum für Gleichberechtigung und Akzeptanz zu schaffen. Dieser Aufgabe stellt sich an der Universität Greifswald ein studentischer Verein: die Gender Trouble AG!

„Die Gender Trouble AG setzt sich mit Leidenschaft und Engagement für die Gleichberechtigung und Akzeptanz aller Geschlechter und sexuellen Identitäten ein und steht für ein inklusiveres und gerechteres Campus-Leben“, betont Mitch Schulz, Vorstand der Gender Trouble AG Greifswald. Gegründet hat sich der Verein schon 1999 und ist somit der älteste studentische Verein der Universität Greifswald. Inspiriert vom Buch „Gender Trouble“ der nichtbinären Philosophin Judith Butler, spiegelt der Name des Vereins treffend Butlers Mission wider: „Die AG setzt sich für Gleichberechtigung in allen Bereichen ein und hat das Ziel, eines Tages hoffentlich überflüssig zu sein, wenn Gleichberechtigung und Akzeptanz zum Alltag gehören“, erklärt Mitch.

Bis dahin konzentriert sich die Gender Trouble AG auf die Vernetzung der Mitglieder innerhalb der LGBTQIA+ Community in Greifswald und an der Universität. Außerdem werden strukturelle Probleme aufgezeigt, die Diskriminierung fördern könnten und entsprechende Lösungen hierfür gesucht. Um diese Ziele zu verwirklichen, organisiert die AG eine Vielzahl von Aktivitäten und Projekten.

Für alle, die Lust haben, sich mit Menschen aus der Community zu vernetzen, bietet die Gender Trouble AG die Möglichkeit, während des Semesters an jedem ersten Freitag im Monat ab 18:00 am Stammtisch teilzunehmen. „Hier gibt es Raum für Gespräche, Entspannung und ungezwungene Begegnungen mit Menschen, die möglicherweise ähnliche Erfahrungen oder Interessen teilen“, erzählt Mitch. Zusätzlich zum Stammtisch veranstaltet die AG auch jedes Semester eine Queer-Coded Party, wobei Mitch betont, dass die (queere) Bar- und Partyszene leider nicht immer als sicherer Ort angesehen werden kann. Daher legt die AG besonderen Wert darauf, ihr Awareness-Konzept weiterzuentwickeln. Um sicherere Räume zu gewährleisten, werden auch kleinere, alkoholfreie Veranstaltungen wie Spieleabende und Picknicks angeboten, die sich großer Beliebtheit erfreuen.

Im vergangenen Semester hat die Gender Trouble AG bereits zum zweiten Mal einen Workshop zum Thema LGBTQIA+ in einer Greifswalder Schule organisiert. Dabei informierten sie Lehramtsstudierende und diskutierten Möglichkeiten, wie queeren Schüler*innen und Lehrkräften geholfen werden kann. „Wir planen, diesen Workshop erneut anzubieten und versuchen, ihn allen Studierenden zugänglich zu machen“, erklärt Mitch. Darüber hinaus arbeitet die AG in Zusammenarbeit mit dem radio98eins e. V. an einem Beitrag zum Thema „Selbstbestimmungsgesetz“.

 

Das Logo der Gender Trouble AG zeigt einen Regenbogen, der sich über die Initialen GTAG wölbt
Logo der AG Gender Trouble

Die AG ist immer offen für neue Mitglieder. Mitch unterstreicht dies mit den Worten: „Mehr Hände zum Anpacken und Köpfe zum Mitdenken sind stets eine Bereicherung.“ Die wöchentlichen Sitzungen der Gender Trouble AG finden jeden Montag um 18:00 Uhr im AStA-Konferenzraum statt.

Mitch betont außerdem die Bedeutung von „richtigen Allys“. Das bedeutet, sich für die Anliegen der LGBTQIA+-Community einzusetzen, ohne sie zu übergehen. Ein „richtiger Ally“ ist aufmerksam für Systemprobleme, spricht Diskriminierung an und zeigt Verständnis, wenn jemand Probleme mitteilt. Das ist eine wertvolle Art der Unterstützung, die dazu beiträgt, eine inklusivere und gerechtere Umgebung zu schaffen.

„Veränderung ist nur möglich, wenn wir alle zusammenarbeiten und zusammenhalten. Durch Unterstützung und Aufmerksamkeit können wir eine inklusivere und gerechtere Gemeinschaft an der Universität Greifswald und darüber hinausschaffen. Ich möchte gerne allen ans Herz legen, sich vor lauter Leidenschaft nicht über die Köpfe von Betroffenen hinwegzusetzen. Eine eurer wichtigsten Aufgaben ist das Zuhören“, macht Mitch deutlich. Und schließt mit einer Aufforderung an die Community: „An alle LGBTQIA+ Personen, FLINTA* oder anderweitig diskriminierte Menschen: Haltet zusammen!“

Die Gender Trouble AG steht für alle Fragen zur Verfügung, die Studierende beschäftigen. Außerdem kann sie kontaktiert werden bei aktuellen Problemen oder Diskriminierungen und ist offen fürAnregungen geben.

Henri*ette ist das Maskottchen der Gender Trouble AG

Schaut dazu einfach auf den Kanälen der Gender Trouble AG vorbei:

Die Grafik zeigt das Logo: Campus 1456

Autor*innen Info

Lara Frese ist eine studentische Hilfskraft der Universität Greifswald.

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